St.John´s-Retrieverprüfung (SRP)

Einmal im Jahr haben wir die Möglichkeit auf einer St.John´s-Retrieverprüfung (SRP) zu starten. Um die Prüfung nach internationalem Standard auszurichten, bedarf es eines hervorragenden Reviers mit einem Revierführer, einer erfahrenen Sonderleitung, erfahrener Richter und erfahrener Hundeführer mit durchgearbeiteten Hunden­ ­– gibt es doch ein CACT zu vergeben. Dementsprechend sind die Anforderungen an die Hunde , an ihre Steadyness, den ganzen Tag wird ausschließlich mit Schrot geschossen, an ihre Einweisbarkeit, ihre Markierfähigkeit, ihren Gehorsam, aber gleichzeitig auch an ihre Selbstständigkeit  und ihren Finderwillen.
Dieses Jahr trafen wir uns am 07. November in der Nähe von Itzehoe. Vielen Dank an Alexandra Jahr für das hervorragende Revier, das keine Wünsche offenlässt und die Rundumversorgung auf höchstem Niveau. Danke an Herbert Schröder für die Revierführung und Danke an Ilka Lunn für die Sonderleitung. Den Richtern Heike Reichelt, Luise Linnemann Rasmussen und Almut Meyer ist es gelungen, abwechslungsreiche und anspruchsvolle Aufgaben zu kreieren. Insgesamt wurden uns 7 Aufgaben gestellt. Keine Prüfung ohne Schützen vielen Dank an Nina Beyer, Micaela von Marcard, Nane Christin Biel und Frank Baukrowitz. Ihr alle habt uns einen Tag bereitet, an den wir uns noch lange erinnern werden!
Nach der Begrüßung ging es mit zwei Schützenwagen ins Revier. Erste Aufgabe: Walkup mit zwei Hunden in einer hüfthohen Zwischenfrucht. Die Schützen ca. 40 und 70m entfernt auf der rechten Seite. Nach kurzem Angehen fiel für den rechten Hund die vordere Markierung, die auch sogleich gearbeitet wurde. Nach 5-10m war der Hund im Gelände verschwunden und konnte nur noch anhand von bewegten Fruchthalmen erahnt werden. Nach wiederum kurzem Angehen wurde die hintere Markierung für denselben Hund geworfen. Hier konnte der Hund nur durch den verfolgenden Richterstock zugeordnet werden. Eine perfekte Arbeit meine Hündin arbeitete beide Markierungen auf den Punkt! Die Anspannung wich ein wenig.
Zweite Aufgabe: Standtreiben mit jeweils 6 Hunden auf jeder Seite. Wir wurden ca. 70m auseinander mitten im hüfthohen Bewuchs abgestellt. Abwechselnd wurde nun ein Treiben mit Mark für jeden Hund auf etwa 80m über einen ca hüfthohen Knick hinweg durchgeführt. Die Wartezeit kam einem endlos vor. Auch hier war mein Hund auf dem Punkt und ließ sich auch nicht von einem einspringenden Hund irritieren. Interessant war die Reaktion der Hunde, die Einen nahmen es nach dem zweiten oder dritten Treiben nicht mehr für voll, die Anderen steigerten sich hinein.
Dritte Aufgabe: Wir wechselten die Grünfläche. Markierung mit Ente und Blind mit Kaninchen. Nun nur noch kniehoher Bewuchs. Markierung ca. 100 auf 1 Uhr hinter einem Knick. Auf dem Rückweg wurde auf ca. 130m ein Blind beschossen. Die Markierung arbeitete meine Hündin vorzüglich, auf dem Rückweg blieb sie beim Schuss stehen und bestimmte, wie im nach hinein festzustellen war, genau die Stelle des Schusses. Ich musste mich beeilen sie wieder loszuschicken. In einer unnachahmlichen Flatcoat Manier näherte sich Jinny in einem Bogen dem beschossenen Blind. Interessant waren die Unterschiede, wie die Hunde die Knicks in dieser wie auch in der vorherigen Aufgabe gearbeitet haben. Für die einen stellten sie ein Hindernis dar, die Anderen nutzten sie als Sprungbrett um schneller zum Stück zu gelangen.
Vierte Aufgabe: Verlorensuche mit Krähe. Eine Wiese mit Altgras und Brennnesselfeldern eingerahmt von einem Knick und Wald. Hier wurde die umfangreiche Suche mit der Annahme von Brennnesseln und der Aufnahme der Krähe gerichtet. Eine schnelle Aufgabe stand doch der Wind gut und das Arbeiten in Brennnesseln sowie der Apport der Krähe stellten kein Problem dar.
Fünfte Aufgabe: Nach der Mittagspause Treiben auf ca. 120m mit Ente und Kaninchen. Wir wurden auf einem Knick mit Farnen abgestellt. Das Treiben unter Abgabe von Schrotschüssen verfolgten wir auf 1 Uhr. Der Altgrasbewuchs war mit Dornengestrüpp durchzogen. Der Hund musste erst eine 20m Kniehohe Zwischenfrucht, sodann eine mit zwei Gräben durchzogene Wiese überqueren, um in das Suchengelände zu gelangen. Hier hatten alle Hunde keine Probleme und suchten mit Eifer.
Sechste Aufgabe: Einweisen vom gleichen Standort durch die Zwischenfrucht in den Wald auf Kaninchen 12 Uhr ca. 100m an dem vorherigen Suchengelände vorbei. Eine tolle Aufgabe, konnte man doch sehen, dass die Hunde mit den verschiedenen Geländen wenig, bis gar keine Probleme hatten.
Siebte Aufgabe: Blind über Wasser ca. 120m. Wir standen erhöht und konnten das Gelände gut überblicken. Der gerade Weg über Wasser verlief entlang der Uferkante, die ca. 20-30m von der idealen Schwimmspur entfernt war, in die linke Ecke des See‘s. Auf der gegenüber liegenden Uferseite war dichter Schilfbewuchs, dahinter ein Wäldchen mit anschließendem Maisfeld. Das Blind wurde mit Schrot beschossen. Mein Hund war nach dem langen Tag, es war ca. 16 Uhr (Beginn 9:30 Uhr), noch so motiviert, dass sie nach der Freigabe der Richterin unter meiner Hand losgesprintete, sodass ich nur noch nach 5m ein voran hinterrufen konnte. Nach 40m im Wasser konnte ich sie nicht mehr davon abhalten die nächsten 50m über Land zurückzulegen, um den Hund dann wieder 30m vor dem Schilf abermals ins Wasser springen zu sehen. Danach war sie suchend im Schilf verschwunden. Ich hörte sie erst kurze Zeit (kommt einem immer wie eine Ewigkeit vor) knackend durch das Unterholz zurückkommen. Selten habe ich so ein harmonisches Teilnehmerfeld erlebt. Die Leistungen aller Teilnehmer wurden wahrgenommen und entweder glücklich oder tröstend kommentiert.
Es war die erste St. John´s Retrieverprüfung die ich geführt habe und dann mit so einem Ergebnis. Meine Hündin, Jinny, machte zu keinem Zeitpunkt des Tages den Eindruck einen Hund vorbeiziehen zu lassen.
Dirk Radtke mit Summerflight Classic Moonworker “Jinny”
Fotos Maria Lohmann

Dirk Radtke mit Summerflight Classic Moonworker Flat-Coated Retriever, vorzüglich, CACT
Anne-Marie Viereckl mit Glengad Charlotte, Labrador ,vorzüglich, res.CACT
Alexandra Jahr mit Joy of Cecily Hill, Labrador, vorzüglich
Anja Nowak mit Thirsgaad Final Choice, Labrador, sehr gut
Betty Schwieren mit Blackthorn A Red Devil, Labrador, sehr gut
Susanne Müller Baukrowitz mit Limitless Caylie, Labrador, el
Betty Schwieren mit Blackthorn Ginger, Labrador, el
Alexandra Jahr mit Mullagh Mill Lady, Labrador, el
Annette Präkelt mit Never change Illinois Harper, Labrador, nc
Susanne Grün mit Ayden vom Steinebach, Labrador, el
Jan-Peter Stefan mit Radclyffe’s Danskine, Labrador, el
Frank Hungerland mit Beast of Forest Baxxter, Labrador, el

Bringleistungsprüfung (BLP/R)

Bringleistungsprüfung (BLP) mit lebender Ente am 5. November in Springe

Immer wieder ist es toll eine Prüfung zu führen, die von Christine Scholand-Hoppe und Imke Jagau organisiert wird. Das Drumherum stimmt. Immer ein nettes Wort auf den Lippen. Ich kenne niemanden, der über die Jahre hinweg immer wieder alles möglich gemacht hat, jagdliche Prüfungen zu organisieren.

Zehn Meldungen für eine BLP? Kein Problem, dann machen wir zwei draus. Ich möchte gar nicht wissen, wie viele Stunden dort ehrenamtlich gearbeitet werden. So hatten wir wieder optimale Bedingungen – kurze Wege und trockenes Wetter. Das Prüfungsgelände liegt mit einem tollen Weitblick an einem weiten Hang. Im Norden läßt sich die Marienburg erahnen. Vielen Dank Christian Schotte für das Revier und die familiäre Aufnahme auf deinem Hof.

Die Prüfung leitete Rudolf Lehrburger und richtete zusammen mit Kerstin Meisoll und Jürgen Werner den ganzen Tag mit hoher Qualität – auch an Euch vielen Dank.
Damit die Hunde sich erstmal bewegen konnten, sind doch der eine oder andere von weit hergekommen, wurde mit der Verlorensuche in einem dichtem Waldstück hinter dem Hof begonnen.
Nervenaufreibend, konnte man die Hunde nach wenigen Metern nicht mehr sehen. Vermutete man links das letzte Stück, entstieg der Hund auf der rechten Seite nach einer gefühlten Ewigkeit mit dem noch fehlenden Kaninchen aus dem dichten Wald…

Dagegen war der zweite Teil Schussfestigkeit schnell abgehandelt. 100 Meter weiter in den Rüben, eine Prüfung der kurzen Wege, Einweisen. Eigentlich
eine Paradedisziplin von Lucky, meine Trainingspartnerinnen können das bestätigen, es ist leider noch nicht unter der Prüfungsablenkung abrufbar, sodass sie immer noch unter Ihren Möglichkeiten bleibt.

Diese Probleme hatte ich schon bei der vorigen BLP und auch bei Workingtest in der Fortgeschrittenen Klasse. Doch es klappte, ich konnte gerade noch rechtzeitig die Stücke reinholen. War noch die Anspannung nach der Verlorensuche abgefallen, so wurde sie minütlich wieder spürbar.

Ähnlich lief es beim folgenden Walkup. Die Unruhe in der Line hat sich auch auf meine Hündin übertragen. Bekanntermaßen markieren Flatcoats besonders gut, nicht immer, naja, wieder nur gut gefunden und auf dem Rückweg bekam ich dankenwerterweise nur die gelbe Karte vom Richtergespann.

Zur anschließende Schleppe gibt es nur „Stück drin“ zu sagen.
Es folgte, mit noch drei verbliebenden Hunden (drei andere waren bereits durchgefallen) das Umsetzen zum Wasser.

Schußfestigkeit auf dem Wasser perfekt, über die Stelle ins gegenüberliegende Schilf in die Suche geschickt – überhaupt kein Problem.

Die Note „Wasserfreude 11“ hatte ich auch noch nicht in einer Prüfung erhalten. Lebende Ente arbeitete sie, wie in der Vorbereitung, perfekt. Sie drückte die Ente perfekt aus dem Schilf direkt vor meine Flinte.

Nun wich die Anspannung des gesamten Tages und zum wiederholten Mal führte ich erfolgreich einen selbst gezüchteten Hund auf einer Bringleistungsprüfung. Es war ein tolles Miteinander.
Dirk Radtke mit Mavisflight Lucky Moonworker Flat-Coated Retriever

Sorka Eixmann mit Athos vom Knaakenort / Dirk Radtke mit Mavisflight Lucky Moonworker